Autolexikon
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Definition |
NSU
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NSU war aus der 1886 gegründeten Neckarsulmer Radwerken hervorgegangen, die zu-
nächst hauptsächlich Fahrräder herstellten. 1892 ersetzte man die Bezeichnung durch die
Abkürzung NSU und 8 Jahre später begann man mit der Produktion von Motorrädern. 1905
fertigte man unter Lizenz die ersten Autos und ein Jahr später ging der 6/10, ebenfalls ein
Pipe-Modell in Produktion. Nach dem erfolglosen Kleinfahrzeug von 1909 kam 1911 der
Vierzylinder mit 1131 ccm, der beliebt war und bis 1913 produziert wurde. Es folgten weitere
Modelle und 1927 wurde die Produktion in ein neues Werk nach Heilbronn verlegt. Zwei
Jahre später musste die Produktionsstätte wegen finanzieller Schwierigkeiten an Fiat
verkauft werden.
Im alten Neckarsulmer Werk wurde die Produktion jedoch erst im Jahre 1958 wieder aufge-
nommen. Die kleine Limousine NSU Prinz (2 Zyl. / 583 ccm) und das Prinz Coupe (von
Bertone gezeichnet, mit 30 PS) waren beliebte Modelle. Etwa auch um diese Zeit wurde
zusammen mit dem Konstrukteur Felix Wankel die Forschungsarbeit des Kreiskolbenmotors
intensiviert. Für Aufsehen sorgte dann 1963 der NSU-Spider mit dem Wankelmotor von 498
ccm und 54 PS Leistung. Nachdem der Spider er war das erste mit Wankelmotor lieferbare
Automobil - 1967 ausgelaufen war erschien der Ro80, eine technisch fortschrittliche,
viertürige Limousine mit halbautomatischem Getriebe, dessen Zweischeiben-Wankelmotor
(2x 497 ccm Kammervolumen) 115 PS bei 5500 U/min leistete. Sie wurde fast zehn Jahre
gebaut. 1969 wurden NSU und Audi zur Audi NSU Auto Union AG mit Sitz in Ingoldstadt
zusammengeschlossen, die der Daimler Benz AG und ab 1985 dem Volkswagen-Konzern
gehörte. Einige Jahre später brachte VW die von Audi und Mercedes entwickelte Limousine
K70 mit Hubkolbenmotor heraus und im Jahre 1977 wurde das Markenzeichen NSU (wie
auch die Weiterentwicklung des Wankelmotors) zugunsten von Volkswagen aufgegeben.
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