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Parent Category: Elektrik/Elektronik
Anleitung für die Starthilfe
Das Auto will nicht anspringen und sie benötigen Hilfe eines anderen Autos.
Wer kennt diese Situation nicht. Es ist Winter, draußen ist es kalt, sie müssen zur Arbeit oder haben einen Termin und ihr Fahrzeug will nicht anspringen.
Sie halten nach einem Nachbarn oder einem vorbeifahrenden Auto Ausschau. Die Hilfe naht und sie fragen sich, wie war das noch mal, Plus auf Plus oder Plus auf Schwarz, Auto laufen lassen oder doch nicht...?
Wir erklären Ihnen hier die richtigen Abläufe einer Starthilfe:
Auf die korrekte Reihenfolge der Anschlüsse an den Polklemmen der zwei Starthilfekabel ist zu achten. Bevor das Pannenfahrzeug startet sollte der Verbrennungsmotor des Energiegebers gestartet sein um einer Batterieentleerung seinerseits vorzubeugen. Bei einem Getriebe mit Automatik bei dem ausgefallenen KFZ oder Starter- KFZ sollte der Schalter auf "Parken" oder "0" stehen um einem Satz nach vorne beim Starten des Motors vorzubeugen bzw. die Handbremse anziehen. Die beiden Kraftfahrzeuge sollten die gleiche Nennspannung oder Bordspannung von 12 Volt oder 24 Volt besitzen. Die Karosserien beider KFZ dürfen keinen Kontakt haben. Auch die Kapazität des Startfahrzeuges sollte nicht unter der Kapazität des zu Startenden liegen - ein Ford Fiesta wird keinen Audi A8 Starthilfe geben können. Bei der Kabelverlegung muss auch darauf geachtet die Leitungen nicht im Bereich von drehenden Motorteilen zu verlegen.
In Autos mit Dieseltechnologie sind normalerweise höhere Batteriekapazitäten eingebaut als in Benzin gespeisten KFZ.
Auf Grund von diesen Verhältnissen kann ein Diesel meistens einen Benziner starten - aber nicht immer in umgekehrter Reihenfolge.
Warnhinweise
Beim Starthilfevorgang oder bei dem Aufladen des Akkus besteht Gefahr der Verätzung durch Batteriesäure und entweichende Gase. Beugen Sie sich deshalb nicht direkt über die Autobatterie, vermeiden Sie offenes Feuer und Rauchen Sie nicht!
Beachten Sie auch stets die Angaben in den Betriebsanleitungen von KFZ- und Batteriehersteller!
Schritte für die Auto-Starthilfe
- Zündung und Motor bei beiden beteiligten Fahrzeugen nicht einschalten.
- Verbraucher wie Licht, Radio, Heckscheiben- und Sitzheizung und ähnliches abstellen.
- Spender- und liegengebliebenes Fahrzeug dürfen sich nicht berühren.
- Handbremse bei beiden beteiligten Autos anziehen und Leerlauf einlegen.
- An den Pluspol des liegengeblieben KFZ das rote Starthilfekabel mit einer Klemme anklemmen.
- Danach die andere Klemme des roten Kabels an den Pluspol des Hilfsfahrzeugs anschließen.
- Jetzt die Klemme des schwarzen Überbrückungskabels am Spenderfahrzeug am Minuspol anklemmen.
- Danach können Sie das Kabel an den Minuspol des anderen Automobils befestigen.
- Jetzt wird das Hilfsfahrzeug gestartet und leicht Gas bei dem Spenderfahrzeug gegeben und danach Gas bei dem nicht startenden Kfz.
- Wenn das ausgefallene Auto läuft zuerst das schwarze Kabel an Minus entfernen und danach das Rote.
- um die Batterie wieder aufzuladen sollte das Pannenfahrzeug ungefähr 20 - 30 Minuten am Stück fahren um die Batterie wieder aufzuladen.
Sollte das Auto danach wieder liegen bleiben muss wahrscheinlich die Starterbatterie ausgetauscht werden.
Querschnitte für Starthilfekabel nach Hubraum
Benziner:
Motor bis 2000 cm³ Hubraum 16 mm² Kupfer
Motor über 2.000 cm³ Hubraum 25 mm² Kupfer
Motor über 3.000 cm³ Hubraum 35 mm² Kupfer
Diesel:
Motor bis 3000 cm³ Hubraum 25 mm² Kupfer
Motor über 3000 cm³ Hubraum 35 mm² Kupfer
Starthilfekabel
Für Überbrückungskabel gilt die DIN 72553 und die ISO 6722.
Der Querschnitt für Starterkabel ist in der DIN 72533 geregelt und sollte mindestens 16 mm³ besitzen.
Auch das TÜV/GS Prüfzeichen sollte es aufweisen.
- Handelsüblich sind Querschnitte von 16, 25, 35 und 50 mm³ in Kupfer.
- Je länger das Kabel ist desto größer muss der Kabelquerschnitt, auf Grund des elektrischen Widerstandes, ausfallen.
Zum Eigenbau von Starthilfekabeln sind Starterzangen bzw. Polzangen in Belastbarkeiten von 100, 200, 600 und 1000 Ampere erhältlich.
Kabel für die Starthilfe sind auch mit Überspannungsschutz erhältlich:
Neue Autos sind empfindlicher in der Bordelektronik als ältere KFZ. So wird das Fahrzeug vor Spannungsspitzen und Schäden an der Elektronik, Steuergeräten und Batteriemanagement geschützt und teure Reparaturkosten vermieden.
Aber: Bei Beachtung der richtigen Anschlussreihenfolge und Kontakt am Motorblock bei Start/Stopp Systemen ist diese Schutzart nicht unbedingt nötig.
Starthilfe bei Start-Stopp Systemen
Wie funktioniert die Starthilfe bei Start-Stop-Autos?
Der grundsätzliche Starthilfevorgang ist identisch. Allerdings müssen folgende Besonderheiten beachtet werden:
Start-Stop-Fahrzeuge verfügen über ein Batteriemanagementsystem bzw. über Steuergerät(e). Pluspol (rotes Kabel) der leeren Batterie mit dem Pluspol des Startfahrzeuges verbinden.Der Minus Pol (schwarzes Kabel) des Starthilfekabels darf nie direkt am Minuspol der Fahrzeugbatterie angeklemmt werden sondern nur am Massepunkt des Motors, Karosserie, Federbeins bzw. an der gekennzeichneten Stelle im Motorraum.
Sie finden Die richtigen Kontaktstellen in Ihrer Betriebsanleitung!
Weitere Themen zur Autobatterie:
Geschichte des Akkumulators
Bauarten von Autobatterien
Alternative Starthilfen
Laden der Autobatterie
Wechsel der Autobatterie
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Wartung und Tipps
Autobatterie Test