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				Parent Category: Fahrberichte		
Fahrbericht Volkswagen Multivan 2.0 TDI Startline: Attraktiver
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Der Winter hat es dem Volkswagen Multivan Startline bei unserer  Bekanntschaft nicht leicht gemacht. Schnee bis zum Wagenunterboden und  darüber hinaus, festgefahrene und vom Salz rutschige Schneedecken sowie  polierte Strecken und pures Eis hätten das fast drei Tonnen schwere  Groß-Auto leicht aus der Ruhe bringen können. Aber das feinfühlige und  exakt arbeitende ESP hielt den Großen zusammen mit den  16-Zoll-Winterreifen von Dunlop sicher auf der Bahn.
 
Traktion fürs Vorwärtskommen war auch unter  den schwierigen Straßenbedingungen kein Problem. Das Lenken auf glatten  Untergründen auch nicht, weil das ESP das Untersteuern so sanft  verhinderte, dass man Ehrfurcht vor seiner Leistungsfähigkeit entwickeln  konnte. Wen das zu Überheblichkeit verführt, den wird die nächste zu  schnell gefahrene Kurve wieder einbremsen; denn irgendwann sind  Frontantrieb und ESP dann doch überfordert und der Multivan schiebt  geradeaus.
Ein paar Tage ohne Schnee gaben uns Gelegenheit, dem  Startline auch unter normaleren Verhältnissen auf den Zahn zu fühlen.  Dabei hat uns unser Exemplar mit dem 103 kW / 140 PS-Turbodiesel zu der  Erkenntnis geführt, dass auch ein Groß-Auto mit erstaunlich kleinen  Verbräuchen punkten kann. In der Tat lässt er sich auf der Landstraße  mit sieben bis acht Litern flott bewegen und erreichte bei uns selbst im  engen städtischen Einkaufsverkehr nicht einmal die zehn vor dem Komma.
Volkswagen  gibt den Stadtverbrauch mit 9,8 Litern und den Durchschnittsverbrauch  (nach EU-Norm) mit 7,5 Litern an. Der Kohlendioxidausstoß pro Kilometer  wird mit 198 Gramm gemessen. Die Fahrleistungen: 100 km/h erreicht der  Mulitvan nach 14,2 Sekunden; seine Höchstgeschwindigkeit soll 173 km/h  betragen. Wir empfanden die Beschleunigung als besser und maßen eine  höhere Endgeschwindigkeit. Als Fazit bleibt. Der Dreitonner lässt sich  mit diesem Motor flott und sparsam bewegen.
Nur zwei  Eigenschaften erinnern beim Multivan Startline daran, dass diese  T5-Variante Nutzfahrzeuge zu Eltern hat: Das immer noch laute Ratschbumm  der seitlichen Schiebetür und der blecherne Klang aller Türen, samt der  sehr großen Heckklappe. Den Bulli-Fan stört das nicht. Der nimmt dafür  die Vorteile gern hin, die sich aus den Nfz-Genen ergeben: hohe  Sitzposition, gute Übersichtlichkeit der Karosse, ein mit 4,3  Kubikmetern riesiger und variabler Innenraum sowie die hohe Zuladung  (536 kg bis 933 kg) und die 2,5 Tonnen zulässige Anhängelast.
Die  hintere, dreisitzige Bank, lässt sich zugunsten Passagierraums oder  zugunsten des Kofferraums verschieben. Sie kann auch umgeklappt werden  oder ausgebaut werden. Zu den Eigenarten schon des Ur-Multivans zählte  ein aus der Seitenwand herausklappbarer Tisch. Zusammen mit den –  zusätzlich zu kaufenden – drehbaren Einzelsitzen in der ersten Reihe  lässt der den Mulitvan von heute zu einem Ess- oder Spielzimmer oder zu  einem mobilen Konferenzraum werden. Da beim neuen T5 nun der komplette  Innenraum ausgekleidet wird, kommt hier sogar ein Hauch von Wohnlichkeit  auf.
Sehr kommod geht es dagegen auf den beiden vorderen Sitzen  zu. Das Fahrerhaus hat so gar nichts mehr von einem Nutzfahrzeug außer  seiner Breite und dem zwischen den Sitzen möglichen Durchgang nach  hinten. Die Mittelkonsole rückte weit unter das Armaturenbrett, so dass  der Durchstieg von links nach rechts und eben auch nach hinten  freibleibt und der kurze Schaltknüppel für die leichtgängige  Sechs-Gang-Schaltung der Hand entgegenkommt. Die Armaturen sind nach Art  des Hauses schlicht, selbsterklärend, gut gestaltet und gut  verarbeitet. Der Bildschirm der Navi dürfte allerdings ruhig größer  sein. Ablagen gibt es rundum und reichlich, und die Sitze mit ihren  beidseitigen Armlehnen laden zum Langstreckenfahren ein.
Ist der  Wagen voll geladen mit fünf, besser noch mit sieben Passagieren und  Gepäck, zeigt die Federung, was sie kann. Sie arbeitet unauffällig  komfortabel und geschmeidig. Fährt man den Multivan allerdings allein,  entwickelt er unangenehme Nickschwingungen. Wohl dem, der eine große  Familie hat!
Genau für diesen Benutzer hat Volkswagen den  Multivan als Einstiegsversion mit dem ehrlichen Namen Startline auf die  Räder gestellt. Man wollte diesen Bus mit den Fahreigenschaften eines  Personenwagens und einer Einrichtung, die auf große Familien,  Flexibilität und lange Strecken ausgelegt ist, auch in Zielgruppen  verankern, die sich sonst eher bei günstiger zu erstehenden  Wettbewerbern umsehen. Mit einem Einstiegspreis von knapp 30 000 Euro  für den kleinen Benziner mit 85 kW / 116 PS und einer im Vergleich zum  Vorgänger besseren Ausstattung könnte das gelungen sein.
Unser  Testwagen mit Navi, Klimaautomatik, zwei drehbaren Isofix-Einzelsitzen  in der zweiten Reihe und vielen zusätzlichen Annehmlichkeiten dürfte so  bei einem Listenpreis von rund 40 000 Euro landen. Das ist gewiss kein  Schnäppchenpreis; der T5 ist damit – wie seine Vorgänger – Preisführer  in seinem Markt. Aber der Preisabstand ist kleiner geworden, der  Mulitvan damit attraktiver. (ampnet/Sm)Foto: Auto-Medienportal.Net
Daten Volkswagen T5  Multivan 2.0 TDI Startline
Länge x Breite x Höhe (m): 4,89 x 1,90  x 1,97
Motor: Vierzylinder, 1968 ccm, Common Rail-Turbodiesel
Leistung:  103 kW / 140 PS bei 3500 U/min
Max. Drehmoment: 320 Nm zwischen 1250  und 2500 U/min
Leergewicht/Zuladung: 2067 kg – 2464 kg / 536 kg –  933 kg
Anhängelast (gebremst): maximal 2500 kg
Verbrauch (nach  EU-Norm): Durchschnitt 7,5 Liter
Emissionen: 198 g/km, Euro 5
Höchstgeschwindigkeit:  173 km/h
Beschleunigung 0 – 100 km/h: 14,2 s
Räder/Reifen: 7 J x  16 Zoll Stahl; 215/65 R 16 C
Basispreis: 34 233,92 Euro